Pfadfinderjahr 2011/12
Die ersten beiden Artikel des Pfadfindergesetzes
Treuer Einsatz.
(Impuls 2)
Du bist ein Pfadfinder, der sich schon mal eingesetzt hat? In der Kirche, in der Familie, in der Sippe? Sehr gut!
Dein Einsatz „bringt“ Dir und anderen aber nur dann etwas, wenn er keine einmalige Sache bleibt, sondern wenn er dauerhaft ist.
Wenn Du Dich einmal für Deinen Verein beim Fußballspiel eingesetzt hast ist das schön – aber wirklich etwas „bringen“ tut das nur, wenn Du es bei jedem Spiel tust. Immer wieder. Wenn darauf Verlass ist, dass Du Deinen Einsatz bringst. Auch dann, wenn es einmal schwer fällt, z.B. weil Du müde bist oder weil es so heiß beim Spiel ist. Auch dann, wenn es vielleicht viel schöner wäre, zu hause an der Heizung sitzen zu bleiben, als im Novemberregen bei den letzten Spielen der Saison durch den Schlamm zu pflügen.
Dein Einsatz ist letztlich nur dann sinnvoll und erfolgreich, wenn es ein treuer Einsatz ist. Wenn Du in dick und dünn zu der Sache oder der Person stehst, für die Du Dich einsetzt. Wer gleich bei der ersten Schwierigkeit „kneift“ und aus dem Einsatz aussteigt, der hat es zwar vielleicht manchmal bequemer – aber er wird wohl nie ein richtiges Abenteuer erleben. Und er wird nie die Freude haben, etwas Schwieriges letztlich doch geschafft zu haben, weil er sich in Treue eingesetzt hat.
Menschen, Dingen oder Gruppen die Treue zu halten, ist nicht immer leicht. Aber damit unser Leben etwas „bringt“, sollten wir diese Tugend immer mehr lernen. Deswegen kommt die Treue im Pfadfindergesetz auch noch vor dem Einsatz: „Der Pfadfinder ist treu und [dann] setzt [er] sich ein...“ Wer sich nicht in Treue für jemanden einsetzt, der kann es in den meisten Fällen gleich ganz lassen. Denn nur dem, der sich in treuer Art und Weise einsetzt, dem kann ich auch vertrauen.
Einsatz!
(Impuls 1)
„Der Pfadfinder setzt sich ein für sein Land, seine Eltern, seine Feldmeister und alle, die ihm anvertraut sind.“
Das ist der zweite Teil des zweiten Artikels unseres Pfadfindergesetzes, also eigentlich der letzte Teil, um den es hier geht – wir wollen trotzdem mit ihm anfangen.
Ein Sportler, der im entscheidenden Moment keinen „vollen Einsatz“ zeigt, ist nicht viel wert und wird auch nicht weit kommen in seinem Sport.
Wenn es nicht immer wieder Menschen gäbe, die sich für bestimmte Dinge einsetzten, dann würde sich wohl nicht viel bewegen in unserer Welt. Ohne den Einsatz von Menschen wie z.B. Martin Luther King jr. wären vielleicht die Schwarzen in den amerikanischen Südstaaten noch heute diskriminiert. Die Botschaft des Glaubens wäre niemals verbreitet worden, wenn sich die Apostel nicht dafür eingesetzt hätten. Und den Leprakranken der Insel Molokai wären ohne den Einsatz des hl. Damian de Veuster wohl noch lange Zeit nicht geholfen worden...
Kurz gesagt: Ohne den Einsatz von Menschen für bestimmte Dinge läuft nichts.
Und noch etwas: Ohne den Einsatz für bestimmte Dinge und Personen läuft auch nichts in Deinem Leben! Wenn Du Dich für nichts einsetzt – dann werden Deine Tage vermutlich ziemlich langweilig sein. Für einen Pfadfinder ist das auf jeden Fall keine Option!
Pfadfinder setzen sich ein. Nicht in der virtuellen Welt, sondern in der wirklichen Welt. Genau da, wo sie leben. In ihrem Land. In ihrer Familie. In ihrer Kirche, für ihren Glauben. Und natürlich auch ganz besonders in ihrer Sippe und in ihrem Trupp.
So kann das Leben eines Pfadfinders gar nicht langweilig werden, denn in diesen Bereichen findet er immer etwas zu tun. Und der Einsatz eines Pfadfinders ist kein „Strohfeuer“, das einmal kurz aufflackert und dann wieder verschwindet. Ein Pfadfinder ist jeden Tag im Einsatz – das zeigt sich schon in seiner täglichen „Guten Tat“.
Weitere Impulse zu diesem Thema folgen in den kommenden Wochen!
Eine Übersicht aller Impuls-Themen findet ihr in unserem Archiv!